Viele Unternehmen hat die Corona-Krise kalt erwischt. Doch jede Krise birgt auch Chancen zur Weiterentwicklung und Verbesserung – und die sollten genutzt werden. Deshalb raten wir Unternehmen, möglichst viel aus der Corona-Krise zu lernen und in ein gutes Krisenmanagement zu investieren. Denn eines ist gewiss: die nächste Krise kommt bestimmt.
Wer die nächste Krise erfolgreich meistern will, sollte vorbereitet sein. Das heißt nicht nur einen generellen Krisenplan zu haben, sondern auch in der Lage zu sein, potenzielle Krisen frühzeitig zu erkennen. Dazu sollten Unternehmen Risiken im Rahmen eines Audits identifizieren und bewerten. Anhand der Ergebnisse lassen sich identifizierte Risiken dann bereits im Vorhinein minimieren. Außerdem können wichtige Prozesse und Infrastrukturen für den Krisenfall vorbereitet werden. Mithilfe des Audits können zudem wichtige Handlungsgrundlagen und eine digitale Krisenkommunikation bestimmt werden, die helfen, im Ernstfall schnell und adäquat zu reagieren.
Um Ihr Krisenmanagement effizienter zu machen, lohnt es sich Abläufe, Zuständigkeiten und Regeln zu digitalisieren. Hier bietet sich zunächst ein digitales Krisenhandbuch an, auf das die gesamte Belegschaft zu jeder Zeit und von jedem Ort aus, zugreifen kann.
Ein digitales Krisenmanagement ermöglicht es auch, die Kommunikation und den Dialog für den Krisenfall vorzubereiten. Dazu sollten Unternehmen für jedes potenzielle Krisenszenario, Kernbotschaften definieren und in ihrem digitalen Krisenhandbuch festhalten. Aus diesen Botschaften lassen sich in der Krise schnell und einfach kohärente Statements und öffentliche Mitteilungen ableiten. Darüber hinaus helfen vorher festgelegte Kommunikationsregeln – zum Beispiel für das Community Management auf Social Media – den Austausch mit seinen Stakeholdern einheitlich und effektiv zu gestalten.
Krisenmanagement ist nicht nur reine Chef:innensache. Im Ernstfall kommt es auf jedes Teammitglied an, um sowohl das Risiko als auch das Ausmaß einer Krise effektiv zu minimieren. Deshalb ist wichtig, seine Belegschaft durch Schulungen in Form von Krisensimulationen für potenzielle Krisenfälle zu sensibilisieren und sie zu einem bestmöglichen Umgang mit Krisensituationen zu befähigen. Bereits vor der nächsten Krise in eine Mitarbeitendenschulung zu investieren, zahlt sich aus. Denn: Reputationsschäden oder Umsatzeinbußen als Folgen eines unpassenden Krisenmanagements sind in der Regel teurer als eine gute Krisenprävention.
Gutes Krisenmanagement beinhaltet immer auch eine strategische Krisennachbereitung. Im Falle der Corona-Krise heißt das zum Beispiel, zu überlegen, wie gut das bisher etablierte Krisenmanagement in Ihrem Unternehmen funktioniert hat, sich die oben genannten Tipps zu Herzen zu nehmen und sein Krisenmanagement nachhaltig zu verbessern. Krisennachbereitung heißt aber auch, die Folgen einer Krise im Blick zu behalten: Wie groß ist der entstandene Reputationsschaden für Sie und Ihr Unternehmen? Wie lange wird im Internet noch über Ihre Krise diskutiert? Diese und viele weitere Fragen sollten nach einer Krise strategisch aufgearbeitet werden.
Abschließend hat uns die Corona-Krise vor allem eins gezeigt: Die Investition in ein gutes Krisenmanagement und eine geschulte Belegschaft, zahlt sich im Ernstfall doppelt aus. Nur wer ausreichend vorbereitet ist, kann im Krisenfall einen kühlen Kopf bewahren und nachhaltigen Schäden vorbeugen.